Philosophie


Was bedeutet Erdheilung?

Unseren Planeten heilen? Oder den Menschen durch die Erdkraft heilen?

Bei den Heiltherapien unterscheidet man ganz allgemein zwischen zwei Sichtweisen: die problemorientierte und die prozessorientierte.
Die problemorientierte schaut auf Krankheiten, fragt danach, wie sie entstanden sind und welche Maßnahmen der Organismus braucht, um wieder ins Lot zu kommen. Die prozessorientierte vertraut auf die Selbstheilungskräfte des Organismus und sorgt für einen bewussten Umgang mit ihnen und einen geeigneten Raum, in dem sie wirken können. Beide Sichtweisen sind gleichwertig zu betrachten, sie verhalten sich zueinander wie Yin und Yang.
Hinsichtlich der Einstellung gegenüber dem Planeten Erde zeigen sich beide Aspekte gegenwärtig in ihren Extremen: Das eine Lager macht die Erde zu einer armen, hilflosen Patientin, die gerettet werden muss. Das andere sieht in ihr eine solide, unerschütterliche Gigantin, die alles wegstecken kann.

Für mich ist die Erde ein erhabenes Wesen(-heitskollektiv), das wie der Mensch eine Evolution durchschreitet. In seinem Organismus kommt es dabei -natürlich- zu Ungleichgewichten, Störungen, Krankheiten,... aber in sich ist es vollkommen heil.
Da die Erde die Heimat des Menschen ist, sind die Evolutionen beider eng miteinander verwoben. Die Erde ist so gesehen ein Spiegel des Menschen, wie der Mensch ein Spiegel der Erde ist. Erdheilung ist daher für mich ganz eng mit der persönlichen Heilung des Menschen verknüpft.
Wenn der Mensch also wieder in Kontakt zu sich selbst und seiner eigenen Natur tritt, versöhnt er sich auch wieder mit der Erde. Genauso kann er den umgekehrten Weg gehen: Wenn er die Verbindung zur Erde sucht, findet er gleichzeitig zu sich selbst.